

































Die Zeichnung gilt seit jeher als grundlegender Ausdruck der bildenden Kunst. Sie ist der ursprüngliche Akt der kreativen Manifestation, bei dem der Künstler die Essenz seiner Vision auf das Papier überträgt. In ihrer reinen Form fängt die Zeichnung die Linien, Formen und Strukturen ein, die den menschlichen Körper definieren. Kandinsky hat die Linie als „Punkt in Bewegung“ beschrieben. In diesen Bildern erzeugen energisch geführte Striche Spannung und Dynamik. Kleine Überlappungen von Linien vermitteln Räumlichkeit. Die Linien schließen sich zu Flächen oder öffnen sich umgekehrt zur Bildfläche und darüber hinaus zur Umgebung. Die Dekonstruktion der Körper in Einzelteile lädt ein, den Menschen in allen Facetten zu betrachten und zu hinterfragen. Der Betrachter ergänzt gedanklich dabei automatisch die Bildfragmente zu einem vollständigen Bild, in das eigene Erfahrungen und Erlebnisse einfließen und das daher sehr individuell ist. So erlaubt die Abstraktion eine tiefere Verbindung zu uns selbst und zur Welt um uns herum.